Eintrag vom 21.10.2020
Im dritten Quartal diesem Jahres steht beid er Lufthansa ein riesiger Verlust zu Buche.
Der ist aber nicht ganz so hoch wie erwartet.
Die Lufthansa hat in der sonst so lukrativen Sommer-Saison einen weiteren Milliardenverlust eingeflogen.
Wegen der Corona-Pandemie fielen weiterhin zahlreiche Flüge aus, während das Unternehmen zudem 2,0 Milliarden Euro für zuvor stornierte Reisen an die Kunden erstatten musste.
Die Liquidität sei aber weiterhin gesichert, versicherte der vom Staat gestützte Konzern in Frankfurt in einer Pflichtmitteilung an die Börse.
Der bereinigte Verlust vor Zinsen und Steuern belief sich im dritten Quartal nach vorläufigen Zahlen auf 1,26 Milliarden Euro - nach 1,7 Milliarden Euro im Frühjahrs-Quartal.
Im Gesamtjahr sind damit bereits knapp 4,2 Milliarden Euro operativer Verlust aufgelaufen. Im Vorjahr hatte Lufthansa zu diesem Zeitpunkt Ende September einen Roh-Gewinn von 1,72 Milliarden Euro verzeichnet. Die Nettokreditverschuldung ist binnen Jahresfrist um mehr als 2,2 Milliarden Euro auf 8,93 Milliarden Euro angewachsen.
Die Lufthansa-Aktie legte um mehr als fünf Prozent zu.
Positiv wirkten sich im dritten Quartal die Einnahmen aus dem stärkeren Flugverkehr im Juli und August sowie die Verschiebung von Steuerzahlungen aus.
Für die verbleibenden Monate sei wegen der anhaltenden Corona-Reisebeschränkungen allerdings nicht mehr mit einer höheren Nachfrage zu rechnen.
Die aktuelle Planung sehe im laufenden Quartal nur noch ein Viertel der Flüge aus dem Vorjahreszeitraum vor.
Insbesondere interkontinentale Flüge finden derzeit kaum statt.
Ende September verfügte der MDax-Konzern den Angaben zufolge über flüssige Mittel von 10,1 Milliarden Euro.
Darin seien auch 6,3 Milliarden Euro aus den Hilfen enthalten, die einzelne Lufthansa-Gesellschaften von den Heimatstaaten Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien erhalten hat.
Einschließlich Eigenkapitalmaßnahmen waren 9 Milliarden Euro bereit gestellt worden. Mit einer positiven Entwicklung des Geldflusses rechnet Lufthansa erst gegen Ende des kommenden Jahres.
Angekündigt sind eine deutliche Reduzierung der Flotte sowie der Belegschaft. Zuletzt sollten rund 27.000 der weltweit noch 128.000 Stellen wegfallen.